Am heutigen Freitag würde der ehemalige Wirtschaftsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten von Hessen, Heinz-Herbert Karry, 100 Jahre alt. Der FDP-Politiker fiel am 11. Mai 1981 in Frankfurt am Main einem Mordanschlag zum Opfer.
Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag und der SPD-Hessen, Nancy Faeser, würdigte Karry als einen überzeugten Liberalen, dessen politische Arbeit im Land bis heute sichtbar sei. So habe sein Eintreten für den Ausbau des Frankfurter Flughafens dessen heutige Rolle als Wirtschaftsmotor und Jobmaschine nachhaltig gestärkt. Heinz-Herbert Karry sei ein Stabilitätsanker der damaligen sozialliberalen Koalition in Hessen und eine prägende Persönlichkeit der hessischen FDP gewesen, die über alle Parteigrenzen hinweg respektiert wurde.
Nancy Faeser sagte am Freitag in Wiesbaden: „Heinz-Herbert Karry war der erste Minister in der Bundesrepublik Deutschland, der einem Attentat zum Opfer fiel. Die Tatsache, dass die Tat bis zum heutigen Tage nicht aufgeklärt ist, schmerzt und lässt Unsicherheit zurück. Fast vierzig Jahre später befinden wir uns wieder in einer Situation, in der aus Worten immer häufiger Taten werden, auch gegen Repräsentanten des Staates. Die Ermordung des ehemaligen Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke rief uns unweigerlich auch wieder die Tat gegen Heinz-Herbert Karry in Erinnerung. Politischer Extremismus tötet, das haben wir leidvoll in Hanau zum wiederholten Male erlebt. Daher müssen wir ihn mit allen Mitteln der Demokratie bekämpfen. Das sind wir Heinz-Herbert Karry und allen anderen Opfern von politischem Terrorismus schuldig.“