Am heutigen 1. Dezember, dem Verfassungstag des Landes Hessen, wird die Wilhelm-Leuschner-Medaille posthum an den ermordeten Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke verliehen. Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag und Landesvorsitzende der SPD Hessen, Nancy Faeser, würdigte den Geehrten als einen Mann, der sich in seinem gesamten politischen Leben für das friedliche Miteinander und Zusammenleben mit dem Ziel, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu erhalten, eingesetzt hat.
Nancy Faeser sagte am Sonntag in Wiesbaden: „Für uns alle war es ein großer Schock, als wir von dem gewaltsamen Tod Walter Lübckes erfahren haben. Ich habe ihn persönlich als ehemaligen Kollegen im Landtag kennen und schätzen gelernt. Walter Lübcke hat Menschlichkeit gelebt und die Werte des Grundgesetzes in Wort und Tat verteidigt. Diese Verteidigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung und seine Mitmenschlichkeit, all das, was einen Demokraten ausmacht, haben zu seiner Ermordung geführt. Walter Lübcke war das Opfer, es hätte aber jede und jeden von uns treffen können. Es gibt noch viele offene Fragen, die den Mord an Walter Lübcke betreffen und auf die Antworten gefunden werden müssen. Dies betrifft die rechtliche, aber auch die politische Aufklärung. Der Tod von Walter Lübcke ist gleichzeitig eine Verpflichtung für uns. Wir müssen uns gegen die Demokratiefeinde und gegen die Feinde einer offenen, toleranten und menschlichen Gesellschaft zur Wehr setzen und alle Mittel des Rechtsstaates dazu einsetzen. Dies sind wir nicht zuletzt Walter Lübcke schuldig.“
Hintergrund:
Die Wilhelm-Leuschner-Medaille ist benannt nach dem Gewerkschafter, Sozialdemokraten und ehemaligen hessischen Innenminister, Wilhelm Leuschner, der am 29. September 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Die Medaille wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich in herausragender Weise um die demokratische Gesellschaft und deren Einrichtungen verdient gemacht haben.