Landesschülervertretung zeigt mit Schülerumfrage die Baustellen der Schulpolitik

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann zeigt sich erfreut über das Engagement der Landesschülervertretung (LSV), die eine Online-Befragung der hessischen Schülerinnen und Schüler ermöglicht haben. „Die Ergebnisse der Online-Befragung der LSV sind aufschlussreich und eine Bestätigung, dass die LSV die für Schülerinnen und Schüler wichtigen Bildungsthemen anpackt“, betont die Abgeordnete. „Die Umfrage zeigt zudem die drängenden Baustellen und Defizite der hessischen Schulpolitik auf, die seit Jahren von der Landesregierung heruntergespielt werden.“

Sehr erfreulich sei, so die Abgeordnete, dass gut 10 Prozent der rund 550.000 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 13 aller Schulformen, aller Jahrgangsstufen und aus allen hessischen Schulamtsbezirken an der Befragung teilgenommen hätten. Die LSV gehe mit der Umfrage den richtigen Weg, weil sie auf Beteiligung setze und im Gegensatz zum Kultusminister wirklich wissen wolle, wie die hessischen Schülerinnen und Schüler Probleme und Missstände an den Schulen empfinden. Dies zeige deutlich: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, unterstreicht Hofmann.

Die Umfrage zu acht Fragenkomplexen sei äußerst aufwendig gewesen, habe sich aber gelohnt. Positiv könne festgehalten werden, dass 58 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die Unterricht mit Mitschülerinnen und Mitschülern mit Behinderung kennen und Inklusion positiv bewerten.

Die Umfrage bestätige darüber hinaus auch weniger erfreuliche Befunde. „Mobbing und Diskriminierung sind ein weit verbreitetes Problem an unseren Schulen. Wenn zwei Drittel bereits eigene Erfahrungen mit Mobbing, die meisten als Beobachter und Opfer-Unterstützer, aber 27 Prozent der Befragten als Opfer haben, läuft an unseren Schulen nicht alles gut“, betont die SPD-Politikerin. Frustrierend sei, dass gut ein Drittel der SchülerInnen angekreuzt habe, nicht einmal zu wissen, an wen sie sich bei Mobbing vertrauensvoll wenden könnten. „Das zeigt, wie wichtig es ist, dass an Schulen Ansprechpersonen, wie Schulpsychologen oder Schulsozialarbeiter, tätig sind“, so die Abgeordnete.

Interessant sei auch, dass gut 16 Prozent der Schülerinnen und Schüler angaben, dass Unterricht oft voll und ganz ausfalle und gut die Hälfte der Befragten meinte, dass der Vertretungsunterricht nicht so sinnvoll gestaltet werde, dass sie etwas lernen könnten. „Hier ist die neue Landesregierung nach den Landtagswahlen im Herbst dringlich aufgefordert, sich ehrlich mit der Situation auseinanderzusetzen und Lösungen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu erarbeiten. Wenn 42 Prozent der Befragten sagen, dass sie im Allgemeinen gerne in die Schule gehen, dann ist das zwar ein guter Wert, aber auch noch viel Luft nach oben. Mit Befragungen wie dieser kann Schule nur besser werden. Die SPD steht bereit nach der Landtagswahl in Regierungsverantwortung dazu beizutragen“, sagt Hofmann abschließend.