Konzept für Lehrerfortbildung und Schulevaluation fällt schwach aus

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und rechtspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann begrüßt, dass Kultusminister Lorz am vergangenen Donnerstag seine Pläne für die Neuausrichtung der Fortbildung von Lehrkräften, zur Beratung von Schulen sowie zur Schulevaluation vorgestellt hat. „Ich finde es gut, dass der zuständige Minister überhaupt etwas vorgelegt hat, er ließ ja lange genug darauf warten. Allerdings fällt das Konzept schwach aus“, kritisiert die Abgeordnete.

„Schon bei den Beratungen zum Haushalt 2015 und 2016 hat die SPD die Abschaffung der bisherigen Schulinspektionen und eine Neukonzeption zur Stärkung der Schulentwicklung gefordert. Dafür, dass die Landesregierung so lange mit ihren Plänen hinter dem Berg gehalten hat, ist das Ergebnis doch sehr ernüchternd. Fortbildung und Beratung waren noch nie ein Selbstzweck. Sie sind wichtig und notwendig, um die Bildungs- und Unterrichtsqualität zu halten und zu steigern. Solange das schulische Fortbildungsbudget pro Stelle seit Jahren unverändert bei mageren 40 Euro liegt, gibt es keinen Grund zu feiern“, unterstreicht die SPD-Politikerin.

Der Abbau und die Schwächung der Bildungsverwaltung und vor allem der Lehrerfortbildung der letzten Jahre würden mit der Neukonzeption längst noch nicht kompensiert, so Hofmann. Der Kultusminister selbst habe klarstellt, dass es bei der Neuausrichtung nicht um eine Entlastung der Lehrkräfte gehe, sondern allein um die Einführung einheitlicher Standards sowie um Beratungsbedarf der Schulen, der offenbar bislang nicht im Fokus der Regierung stand. „Die SPD-Fraktion begrüßt zusätzliche Unterstützungsangebote für Schulen, hält es aber für zweifelhaft, ob diese ausreichen“, sagt die Abgeordnete.

Besonders bemerkenswert sei, dass die Landesregierung erstmals einen massiven Zuwachs an Aufgaben und Anforderungen für die Schulen und Lehrkräfte eingestehe, unterstreicht Hofmann. „Lehrkräfte brauchen Entlastungen, faire Bezahlung und müssen ernst genommen werden. Neue Checklisten und Bilanzierungsbögen sind die falsche Antwort. Die Schulen im Land brauchen mehr als warme Worte, wenn sie die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen pädagogisch meistern sollen“, betont Hofmann. Hier liege neben einer angemessenen Lehreraus- und -fortbildung der Schlüssel zur Steigerung der Unterrichtsqualität.