Schwarz-Grün lehnt Kooperation im Bildungsbereich ab

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann weist auf die Ablehnung einer parlamentarischen Initiative ihrer Fraktion im Kulturpolitischen Ausschuss des Landtags durch die schwarz-grüne Mehrheit hin, die das so genannte Kooperationsverbot im Schulbereich aufheben sollte. Diese Regelung, wonach es dem Bund und den Ländern ausdrücklich untersagt ist, im Bildungsbereich langfristig zusammenzuarbeiten, wurde bei der Föderalismusreform von 2006 auf Drängen von Bayern und Hessen sowie des damals CDU-geführten Baden-Württemberg im Grundgesetz verankert.

„Schwarz-Grün pflegt das unselige politische Erbe von Roland Koch und will an dem unsinnigen Kooperationsverbot festhalten – als ob die Dinge besser würden, wenn man konstruktive Zusammenarbeit verbietet. Erfolgreiche Ausbauprogramme wie beispielsweise das Ganztagsschulprogramm der früheren rot-grünen Bundesregierung sind auf diese Weise unmöglich“, kritisiert die Abgeordnete.

Besonders bemerkenswert sei dabei das Verhalten der Grünen: Die forderten in ihrem Programm für die Landtagswahl 2013 die Abschaffung des Kooperationsverbots und schrieben damals, es habe „keinen Sinn, wenn 16 Bundesländer glauben, die Unterrichtsinhalte, die Lehrerausbildung und die Schulstruktur 16 Mal komplett neu erfinden zu müssen“, unterstreicht Hofmann. „Was im Wahlprogramm der Grünen stand, war völlig richtig. Was sie nun tun, ist völlig falsch. Statt Haltung zeigt der kleine Koalitionspartner Folgsamkeit gegenüber der CDU“, so die SPD-Politikerin.

„Dabei lässt sich der Bildungsföderalismus nur bewahren, wenn er reformiert wird. Wer beispielsweise Ganztagsschulen, Inklusion und Schulsozialarbeit wirklich will, muss bereit sein, sich dabei helfen zu lassen. Mit finanzieller Hilfe aus Berlin könnte Hessen die dringend nötigen Verbesserungen an den Schulen des Landes schneller und zielgerichteter erreichen als mit dem schwarz-grünen Klein-Klein, das das Denken der Koalitionäre beherrscht“, so die SPD-Politikerin.