Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann fordert die Landesregierung auf in Hessen kein Kind zurückzulassen und ihre derzeitige Schulpolitik zu überdenken.
Die Landesregierung kürzt massiv Stellen, allein 300 Stellen an Grundschulen, gymnasialen Oberstufen, beruflichen Gymnasien, Abendgymnasien und den Hessenkollegs in diesem Jahr. Weitere 150 bis 170 Stellen sollen in den nächsten zwei Jahren folgen. Dieser Bildungsabbau an den Schulen ist falsch und nimmt Bildungschancen statt sie zu ermöglichen. Die Kürzungen im Grundschulbereich konterkarieren die Bemühungen, die individuelle Förderung in der Grundschule auszubauen. Damit werden unsere Kinder in Hessen zurückgelassen, kritisiert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Die Landesregierung könne es drehen und wenden, wie sie wolle. Fakt sei: Sie kürze an den Schulen, auch wenn sie nicht von Kürzungen sprechen wolle und es Stellenumlenkungen nenne. Die Landeregierung spiele einzelne Schulen und gesellschaftliche Gruppen gegeneinander aus, so Hofmann.
Die Stellenkürzungen treffen eigenständige gymnasiale Oberstufenschulen am härtesten, das heißt die Schulen, die besonders viele Schülerinnen und Schüler aus Gesamt- und Realschulen zum Abitur führen, erläutert die SPD-Politikerin.
Kürzungen, insbesondere für Schülerinnen und Schüler, denen das Abitur nicht in die Wiege gelegt wurde, die sich jahrelang durchgebissen haben, um den nächsthöheren Anschluss, die gymnasiale Oberstufe oder das Berufliche Gymnasium zu erreichen, ist dreist. Zudem leben wir heute in einer Welt, die immer mehr zusammenwächst und mehr als eine Fremdsprache von vielen Arbeitgebern erwartet wird. Die Vielfalt des Kursangebots wird aber eingeschränkt, besonders im MINT-Bereich und in den Fremdsprachen. Wenn alleine 15 Lehrerstunden pro Woche wegfallen, dann entspricht das drei Leistungskursen oder vier bis fünf Grundkursen, so Hofmann.
Konsequenz sei, dass die Landesschülervertretung, der Landeselternbeirat und die GEW nun über 30.000 Unterschriften für die Rücknahme der Kürzungen gesammelt haben. Auch die SPD-Fraktion plädiere für die Berücksichtigung dieser Petitionen und eine Rücknahme der geplanten Maßnahmen, unterstreicht die Abgeordnete abschließend.