Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann sieht in Hessen das freie Elternwahlrecht in Gefahr. Der Versuch der FDP durch ein Chancengleichheitsabbaugesetz einen Numerus Clausus für den Gymnasialbesuch einzuführen, lehnen wir strikt ab, betont die Abgeordnete für ihre Fraktion.
Die CDU spricht in der Frage der verbindlichen Grundschulempfehlung mit gespaltener Zunge. Die örtlichen Abgeordneten räumen Kindern mit positiver Grundschulempfehlung Vorrang bei der Verteilung auf die Schulformen ein, die CDU-Landtagsfraktion hingegen lehnt die dafür erforderliche Schulgesetzänderung ab, kritisiert Hofmann weiter.
Ein Numerus Clausus für Gymnasien baue nicht nur unnötig Druck auf und setze die Schülerinnen und Schüler bereits in der Grundschule vermehrt unter Stress, sondern der frühe Zeitpunkt, zu dem die Eignung ausgesprochen wird, biete vielfach keine tragfähige Prognose. Das habe auch der Grundschulverband in Hessen in der Anhörung im Ausschuss deutlich gemacht, so die SPD-Politikerin.
Wir müssen Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit durch mehr individuelle Förderung und Ganztagsschulen stärken, statt Kindern schon in der vierten Klasse vorzuschreiben, welcher Bildungsgang ihnen zuzutrauen ist, unterstreicht Hofmann abschließend.