Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann kritisiert den derzeitigen Ausbau des Radwegenetzes in Hessen, das den Herausforderungen an eine moderne Radverkehrspolitik nicht gerecht werde. Der Zustand des Fahrradlandes Hessen ist nach 16 Jahren CDU-geführten Landesregierung denkbar schlecht. Gleichzeitig steht die Verkehrspolitik in Hessen vor großen Herausforderungen, da sich das Bedarfsverhalten der Nutzer drastisch ändert. Elektromobilität spielt beim Radverkehr eine immer größere Rolle. Diese beiden Faktoren, der miserable Zustand des Radverkehrslandes Hessen, in Kombination mit dem rasanten Wandel in der Nutzung und Verbindung von Verkehrsträgern, würde eigentlich ein entschiedenes Handeln verlangen. Gemessen an den Anforderungen der Probleme, aber auch gemessen an den eigenen Ansprüchen der schwarz-grünen Landesregierung, ist das, was vorgelegt wurde, jedoch eine einzige Enttäuschung, betont die Abgeordnete.
Einzig und alleine der wiederholte Druck des ADFC habe die Landesregierung dazu bewegt, das Thema aufzugreifen. Nach eineinhalb Jahren Untätigkeit in Regierungsverantwortung hat die schwarz-grüne Landesregierung zwar einen Antrag vorgelegt, der jedoch viel zu wenig, sowohl materiell als auch konzeptionell, an Verbesserungen mit sich bringe, so die SPD-Politikerin.
Der Verkehrsminister und die Landesregierung sollten sich ein Beispiel an anderen Bundesländern, die Grün-Rot oder Rot-Grün regiert sind, nehmen. In Baden-Württemberg beispielsweise gibt es einen grünen Verkehrsminister, der nicht nur Lippenbekenntnisse abgibt, wie sein Hessischer Kollege. Man hat dort eine Radstrategie entwickelt, mit einem konzeptionellen Fundament, wovon in Hessen weit und breit nichts zu sehen ist, unterstreicht Hofmann.