Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann fordert ein Gesamtkonzept für die Beschulung von Flüchtlingskindern und Kindern von Zugewanderten. Das schulische Angebot für Flüchtlingskinder ist eher zufällig und bleibt ein Flickenteppich, der nicht den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen entspricht. Es fehlt eine Bildungsplanung mit einem integrierten sozialpädagogischen Konzept. Das Landesprogramm InteA gewährleistet zwar zumindest den Grundbedarf an Beschulung und sozialpädagogischer Betreuung, dennoch werden Chancen von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern verspielt, weil sie zum Teil sehr lange auf einen Schulplatz warten müssen und nicht unbedingt in die für sie passende Schule kommen. So gibt es einen enormen Bedarf von Intensivklassen an Gymnasien, der aber nicht gedeckt wird, so dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen dann an anderen Schulen untergebracht werden müssen, kritisierte Hofmann.
Die Abgeordnete erneuerte die Kritik an der mangelhaften Ausstattung mit Lehrpersonal. Die Stellen für die Lehrkräfte der Intensivklassen werden aus anderen Bereichen umgeschichtet. Das bedeutet, dass hier unterschiedliche Bedarfe gegeneinander ausgespielt werden, so Hofmann. Darüber hinaus müsse endlich dafür Sorge getragen werden, dass auch ältere Jugendliche ordentlich beschult werden, so dass sie ihre Zukunftschancen nutzen können. Wir brauchen das Recht auf Schulbesuch auch für die älteren Jugendlichen und die jungen Erwachsenen, damit sie bei uns Fuß fassen können. Das fordern im Übrigen auch die Wirtschaftsverbände, unterstrich Hofmann.