Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann stellt nach der aktuellen Bertelsmann-Studie Der Einfluss von Armut auf die Entwicklung von Kindern fest, dass hessische Bildungspolitik viel stärker vom Kind her gedacht werden müsse und präventive Strategien dringend erforderlich seien. Kinderarmut muss stärker in den Fokus der Bildungspolitik rücken, betont die SPD-Politikerin.
Der Studie zufolge sind armutsgefährdete Kinder schon bei Schuleintritt benachteiligt. Sie hinken sprachlich hinterher, haben mehr Probleme im Umgang mit Zahlen, konzentrieren sich schlechter und haben mehr koordinatorische und motorische Defizite als nicht-armutsgefährdete Kinder. Kinder aus armen Familien sind aber nicht nur im vorschulischen Bereich, sondern auch nach dem Schuleintritt im Bildungssystem benachteiligt, so die Abgeordnete. Schule müsse daher die unterschiedlichen Voraussetzungen und Probleme von Kindern stärker berücksichtigen und stärker ausgleichen.
Es muss sich etwas tun, wenn wir die Bildungschancen von Kindern effektiv verbessern wollen. Dass ein früher Kita-Besuch die negativen Folgen von Kinderarmut verringern könne, vor allem wenn die Kita-Gruppen sozial gemischt sind, sei eine richtige Schlussfolgerung. Eine besondere Unterstützung in der Schule und die Zusammenarbeit von Schulen mit sozialen Diensten, Sport- und Kulturvereinen vor Ort sei eine weitere wichtige Komponente, um die Benachteiligung zu verringern.
Als ein wesentliches Instrument zum Abbau von Chancenungleichheit sieht Hofmann neben Schulsozialarbeit und mehr individueller Förderung deshalb insbesondere den Ausbau echter Ganztagsschulen.