Bei der Gleichstellung von Frauen und Männern wurde viel erreicht. Es gibt aber noch viel zu tun, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann. Dies zeige sich unter anderem bei der ungleichen Entlohnung von Frau und Mann. Frauen verdienen für die gleiche Arbeit im Durchschnitt 22 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Dies wolle die Bundesregierung unter der Federführung der Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit dem Gesetz zur Lohngerechtigkeit ändern.
Auch der Wiedereinstieg von Frauen in das Berufsleben muss verbessert werden, forderte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Unterbezirk Darmstadt-Dieburg, Iris Fichtner, anlässlich der gemeinsamen Veranstaltung zu einem Gesetzentwurf der SPD-Landtagsfraktion für ein Hessisches Gesetz über die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und zum Abbau von Diskriminierungen von Frauen in der öffentlichen Verwaltung (Drs. Nr. 19/1509). Auch die Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Darmstadt-Dieburg Rosemarie Lück, die Griesheimer Bürgermeisterin Gabriele Winter und die Vorsitzende des Kreistags Darmstadt-Dieburg Dagmar Wucherpfennig nahmen an der Veranstaltung teil. Die Kreistagsvorsitzende Wucherpfennig, Moderatorin des Abends, ruft im Vorfeld der Kommunalwahl insbesondere die Frauen auf für die kommunalen Gremien zu kandidieren.
An der Ungleichheit hat auch das Hessische Gleichberechtigungsgesetz seit 1993 wenig geändert. Deshalb hat jetzt die SPD erneut ein eigenes Gesetz in den Hessischen Landtag eingebracht, welcher die Frauenförderung in Hessen entscheidend voranbringen wird, erklärte die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Hofmann. Mit dem Gesetz würden die Rechte der Frauenbeauftragten gestärkt, die Gremien paritätisch besetzt und die Gleichberechtigung in allen öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen durchgesetzt. Derzeit liege der Anteil der Frauen an der Spitze landeseigener Unternehmen bei gerade mal 8,3 Prozent. Zudem solle der Gendergedanke in der öffentlichen Verwaltung und insbesondere beim Haushalt durchgesetzt werden. Das bedeute, dass alle Ausgaben von öffentlichen Stellen dahingehend überprüft werden sollen, ob sie Frauen und Männern gleichermaßen zugutekommen. Frauenförderung in Hessen ist immer noch nur ein Lippenbekenntnis. Im ganzen Kabinett der Hessischen Landesregierung gibt es nur zwei Ministerinnen und sogar das für Frauenfragen zuständige Sozialministerium wird von drei Männern geführt so Hofmann. Auch die Griesheimer Bürgermeisterin hat deutlich gemacht, dass ihr die Frauenförderung in der Verwaltung in Griesheim sehr wichtig ist.
"Für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstütze ich sehr den Vorschlag von Ministerin Schwesig nach der Einführung von Familienarbeitszeit. Beide Eltern arbeiten 32 Stunden und bekommen die Differenz ersetzt. Das ist gut und kostet weniger als das Betreuungsgeld", verdeutlichte Lück.
In diesem Zusammenhang hat die Griesheimer Bürgermeisterin die Einführung der Frauenquote in Führungspositionen begrüßt. Das ist ein Meilenstein, eine historische Entscheidung, so Winter.
Einig waren sich die SPD-Politikerinnen: Hessen muss wieder Vorreiter beim Thema Frauenförderung im öffentlichen Dienst werden.