Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann hat die heutige Behandlung der Großen Anfrage zum Hessischen Ried zum Anlass genommen, diese in weiteren parlamentarischen Erörterungen zu diskutieren. Die heutige Sitzung hat gezeigt, dass viele Fragen noch unbeantwortet sind und es weiteren Gesprächsbedarf gibt. Die Grundlage des Runden Tisches liegt in einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2009. Mit dieser wurde die Wiederaufspiegelung des Grundwassers zwischen Viernheim und Gernsheim untersucht. Die Studie ist zu dem Schluss gekommen, dass eine Wiederaufspiegelung durch Grundwasseranreicherung, höheren Grundwasserstand und entsprechende Maßnahmen zum Siedlungsschutz möglich ist. Dabei umfasst der untersuchte Raum eine Fläche von rund 5.300 ha. Die Machbarkeitsstudie beziffert rund 100 Millionen Investitionskosten und jährliche Betriebskosten in Höhe von 10 Millionen Euro! Die SPD möchte eine Gesamtlösung mit der Region, die die unterschiedlichen Nutzungsinteressen der Landwirtschaft, des Naturschutzes, des Bürgers und weiterer Beteiligter vereint und abdeckt sowie eine Lösung, die der Waldsanierung und dem Waldumbau nachhaltig dient, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Wiesbaden.
Für uns als SPD hat der am Runden Tisch untersuchte erforderliche Waldumbau, der in einer hohen fachlichen Tiefe mit sogenannten Waldsteckbriefen stattfindet, höchste Priorität. Der Wald im Hessischen Ried ist sehr stark geschädigt und in vielen Bereichen von den Erhaltungsstandards und Zielen der FFH-Richtlinie und den ausgewiesenen Natura-2000-Gebieten weit entfernt, sagte Hofmann.
In stark geschädigten Bereichen müssten durch einen nachhaltigen, klugen Waldumbau mittel- und langfristig Waldbestände wieder aufgebaut und erhalten werden. Über das Wie des Waldumbaus gäbe es auch am Runden Tisch große fachliche Differenzen zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz.
Positiv zu bewerten ist, dass sich der Runde Tisch in einer hoch qualifizierten, verdichteten Form mit der Frage des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf das Hessische Ried bereits befasst hat. Hieraus lassen sich wertvolle Hinweise für Landwirtschaft, Naturschutz, Waldwirtschaft und anderes ziehen, sagte die Abgeordnete.