Bei der am 08. Oktober in Ober-Ramstadt stattgefundenen DGB Diskussion zum Thema Stärkung der dualen Ausbildung berichtete die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann, dass rund 1/6 der jungen Menschen bis 35 Jahre in Hessen keine Berufsausbildung besitzt. Rund 21.390 junge Menschen unter 25 Jahren sind arbeitslos gemeldet. Dies ergibt eine Quote von 6,6% und liegt über dem Durchschnitt der westdeutschen Länder (6,2%).
Noch immer verlassen viele Schülerinnen und Schüler die Schule ohne einen qualifizierten Abschluss. Damit finden sie weder eine Ausbildung noch beginnen sie ein Studium, sondern befinden sich in sogenannten Übergangssystemen. Eine berufsqualifizierende Ausbildung ist jedoch unverzichtbare Voraussetzung für die Teilhabe an Arbeit, so die Abgeordnete Hofmann.
Die SPD fordert ein Programm für eine hessische Qualifizierungsoffensive, das jeden jungen Menschen eine Berufsqualifikation in Hessen unter 35 Jahren ein Ausbildungsangebot garantiert, zugeschnitten auf die individuelle Ausgangssituation der Betroffenen. Eine Zusammenarbeit mit den zuständigen Trägern soll dafür Sorge tragen, dass Förderlücken und Warteschleifen vermieden werden, berichtet Hofmann.
Finanzielle Mittel zur Unterstützung zum Übergang von Schule in den Beruf müssen stärker gebündelt werden und regional begrenzte Förderprojekte ersetzen. Dabei sind Maßnahmen bezüglich ihrer Erfolgsquote zu evaluieren. Jungen Menschen müssen Angebote unterbreitet werden, mit denen Qualifizierungen nachgeholt werden können. Berufliche Schulen und Ausbildungsbetriebe müssen hierbei zusammenarbeiten, sagte die SPD-Politikerin.
Die bereits vorhandenen Angebote verschiedener Träger müssen auf ihre Wirksamkeit überprüft und an den Bedürfnissen des einzelnen Jugendlichen ausgerichtet werden. Das Land muss hierbei eine koordinierende Steuerungsfunktion übernehmen. Die Beteiligten Betriebe, Schulen, Arbeitsagenturen usw. müssen regional kooperieren und so koordinieren, dass Jugendliche Beratung und Unterstützung bei einer gemeinsamen Anlaufstelle erhalten können. Eine Unterstützung ausbildender Betriebe muss wieder für die duale Ausbildung gewonnen werden. Sie müssen Unterstützung durch außerbetriebliche Kräfte erhalten und benötigen feste Ansprechpartner.
Die Ausgestaltung des Übergangs zwischen Schule und Berufsausbildung ist nicht effektiv genug, um einen Übergang für alle sicherzustellen. Das derzeitige Übergangssystem der beruflichen Bildung bedarf einer entschlossenen Reform!, so Hofmann abschließend.