Politiker und Schulklassen bei der Kinderrechte-Botschafter-Konferenz vor dem Hessischen Landtag

Heike Hofmann bei der Aktion 25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention Aktion vor dem Hessischen Landtag

„Die Kinder erinnern uns daran, wie wichtig es ist, sich für die eigenen Rechte und die anderer einzusetzen.“ Mit diesen Worten eröffnete Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel am 24. Juni 2014 die Kinderrechte-Botschafter-Konferenz vor dem Hessischen Landtag. Schülerinnen und Schüler aus dem Modellschul-Netzwerk für Kinderrechte sorgten an kreativen Mitmachstationen dafür, dass Kinder aus anderen Schulen, pädagogische Fachkräfte, Passanten und Mitglieder des Landtags die Kinderrechte besser kennenlernen. Anlass war das 25-jährige Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention.

Dass Kinderrechte ein parteiübergreifendes Thema sind, machte die Anwesenheit vieler Landtags-abgeordneten deutlich. Stellvertretend für ihre Fraktionen würdigten Heiko Kasseckert (CDU), Lisa Gnadl (SPD), Markus Bocklet (Bündnis 90/ Die Grünen), Janine Wissler (Die Linke) und René Rock (FDP) das Engagement der Kinder und Lehrkräfte. Landtagspräsident Norbert Kartmann verkündete das Ergebnis der Hessischen Kinderrechte-Wahl, zu der die Mitglieder des Landtags aufgefordert waren. „Alle Kinderrechte sind wichtig“, betonte Kartmann. „Besonders einsetzen möch-ten sich die Abgeordneten für das Recht der Kinder auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeu-tung“. 48 % der Wahlbeteiligten haben sich für dieses Recht entschieden.

Welche Bedeutung die Kinderrechte für den Alltag von Kindern haben, zeigten die Modellschulen an ihren Lernstationen. Schülerinnen und Schüler der Goetheschule Wiesbaden führten eine Szene vor, in der ein Kind auf einer verkehrsberuhigten Spielstraße von einem rücksichtslosen Autofahrer verletzt wird. Zum Nachdenken über eine gesunde Ernährung und Umwelt regten Kinder aus Hanau an. Am Stand der Gutenbergschule Darmstadt konnten die Besucher ihren Namen im Fingeralphabet der Gebärdensprache lernen. Zum Recht auf Information und Mitbestimmung entwickelten Stierstädter Kinder ein Dominospiel, u. v.m. Stolz nahmen die Kinder Urkunden für ihren Einsatz entgegen. „So ein Tag kommt sicher nur einmal im Leben vor“, sagte Anni aus der Gebeschusschule Hanau.

Die Kinderrechte-Botschafter-Konferenz wurde organisiert von dem Frankfurter Verein Makista im Rahmen des Modellschul-Netzwerks für Kinderrechte Hessen. Das Schulnetzwerk steht unter Schirmherrschaft des Hessischen Kultusministeriums und besteht seit 2010 in Partnerschaft mit der Ann-Kathrin-Linsenhoff-UNICEF-Stiftung und UNICEF Deutschland. „Durch die Arbeit des Schulnetz-werks wurde viel erreicht. Wir haben 2011 die Kinderrechte in den Hessischen Referenzrahmen Schulqualität aufgenommen. Ich freue mich, dass das Netzwerk mit Unterstützung des Kultus-ministeriums ab dem nächsten Schuljahr neue Schulen aus ganz Hessen aufnehmen kann“, so Staatssekretär Lösel.

Folgende Schulen sind als Kinderrechte-Schule aktiv: Albert-Schweitzer-Schule Langen, Gebeschusschule Hanau, Albert-Schweitzer-Schule Frankfurt, Brüder-Grimm-Schule Hanau, Grundschule Oberursel-Stierstadt, Grundschule Breckenheim, Goetheschule Wiesbaden-Biebrich, Gutenbergschule Darmstadt, Hans-Quick-Schule Bickenbach, IGS Nordend Frankfurt.

Ihre Erfahrungen geben die Kinderrechte-Schulen über die Webseite www.kinderrechteschulen.de und in Fortbildungsveranstaltungen an andere Lehr- und Fachkräfte weiter.