Wohin geht die Reise beim Runden Tisch zum Thema Hessisches Ried?

„Für die Arbeit des Runden Tisches zum Hessischen Ried war angedacht, bis Ende 2013 zu langfristigen Lösungen zu kommen. Dieser Termin ist mittlerweile auf Sommer 2014 verschoben worden. Auch wenn bei so einem umfangreichen und komplexen Thema Verständnis für das Andauern der Arbeit vorhanden ist, sehen wir dennoch die Zeit für eine Zwischenbilanz gekommen“, kommentierten die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann die Einbringung der Großen Anfrage betreffend Runder Tisch zum Hessischen Ried (Drs. 19/253).

„Die Arbeit des Runden Tisches muss nach so langer Beratungszeit endlich Gegenstand der parlamentarischen Beratungen und einer parlamentarischen Befassung werden“, ergänzt der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Timon Gremmels.

Ziel des bereits im August 2012 gegründeten Runden Tisches ist die Erarbeitung langfristiger Lösungen, wie der Wald im Hessischen Ried erhalten und die verschiedenen Nutzungsinteressen berücksichtigt werden können. Insbesondere die Möglichkeit der Aufspiegelung (Grundwasseranhebung) soll hier untersucht werden. Eine Machbarkeitsstudie für ausgesuchte Teile des Waldes zwischen Viernheim und Gernsheim schlägt vor, die Infiltration von aufgearbeitetem Rheinwasser zu verstärken und in nässegefährdeten Gebieten durch Abpumpen gegenzusteuern. Dafür wurden Investitionskosten von 100 Millionen Euro und jährliche Betriebskosten von 10 Millionen Euro veranschlagt.

„Als Mitglied des Runden Tisches setze ich mich mit der SPD-Landtagsfraktion dafür ein, dass eine für alle beteiligten Interessen tragfähige Lösung gefunden wird“, erklärte Hofmann. „Uns stellen sich noch wichtige Fragen, unter anderem: Welche Konzepte für einen möglichen nachhaltigen Waldumbau liegen vor? Welche Vorstellung bestehen zur Kostenträgerschaft? Welche Alternativen zu den Vorschlägen der Machbarkeitsstudie liegen vor?“, erläuterte Hofmann.

„Der Hessische Landtag hat sich bereits 2006 für die Sanierung und Erhaltung des geschädigten Waldes ausgesprochen. Wir wollen wissen, wie sich die Landesregierung zu diesen wichtigen Fragen verhält. Das Problem wird durch Aufschieben auf die lange Bank nicht besser, sondern nur schlimmer – und damit wohl auch teurer“, so Hofmann abschließend.