Die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann hat die Aussage von Kultusminister Lorz zur geringen Anzahl von siebten Klassen, die zu G 9 zurückkehren, als typisches Beispiel missglückter Kultuspolitik in Hessen bezeichnet. Die Einführung von G8 war falsch. Nun macht die Landesregierung den G8/G9-Murks mit jeder neuen Regelung noch schlimmer. So kann für Schülerinnen und Schüler keine Wahlfreiheit angeboten werden. Regieren muss man nicht nur wollen, Regieren muss man auch können, betonte die SPD-Politikerin.
Dass nun offenkundig nur wenige Schulen von der Möglichkeit der Rückkehr der siebten Klassen zu G9 Gebrauch machen, liege weniger an der geringen Nachfrage, als vielmehr an den hohen Hürden zum Wechsel, die von der Landesregierung aufgebaut worden seien. Wir hätten uns mehr Unterstützung für die Jahrgänge erhofft, die im Grundsatz wechseln wollen, so Hofmann.
Die SPD habe die flächenweite Einführung von G9 von Anfang an abgelehnt. Die Verkürzung der Schulzeit ausgerechnet in der Mittelstufe, also zu der Zeit, in der Kinder in der Pubertät stecken, ist falsch, unterstrich die Abgeordnete. Sie verwies darauf, dass sich die SPD in der von ihr initiierten Enquete Bildungsgerechtigkeit auch intensiv mit dem hessischen Schulsystem befassen werde.