Wahlfreiheit allein aber weder Selbstläufer noch Garantie

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Heike Hofmann, bezeichnet die angekündigte Prüfung von Schwarz-Grün, ob an hessischen Gymnasien auch Siebtklässler die Möglichkeit erhalten sollen, zu G9 zurückzukehren, als „überfälligen Schritt“. „Diese Möglichkeit muss jedoch für alle Kinder gegeben sein, deren Eltern eine Rückkehr für sie wollen. Wo Wahlfreiheit drauf steht, muss auch Wahlfreiheit drin sein“, betont die SPD-Politikerin.

Je höher die Jahrgangsstufe, umso schwieriger werde es, eine einstimmige Entscheidung der Eltern herbeizuführen. Nicht nur die Einstimmigkeit, sondern auch der Beschluss der Schulkonferenz und die erforderliche Schülerzahl zur Turboklassenbildung seien Unwägbarkeiten und eine Bremse für Rückkehrwillige. Deshalb sei die Wahlfreiheit allein weder ein Selbstläufer noch eine Garantie für die Rückkehr zu G9, so Hofmann weiter.

Bedauerlich sei nach Ansicht der Abgeordneten, dass die Regierungsfraktionen erst so spät reagiert hätten. Die Schreiben von Eltern, die nun als Grund für den Meinungsumschwung genannt würden, seien bei allen Fraktionen schon vor der Wahl eingegangen. Und auch in der letzten Landtagsdebatte habe es zunächst nicht ein Fünkchen Verständnis für diese Forderung von Eltern gegeben. „Der plötzliche Umschwung der Landesregierung erstaunt deshalb, wird aber durchaus von der SPD begrüßt. Wir werden nun das weitere Vorgehen des Kultusministeriums kritisch begleiten“, so Hofmann abschließend.