Maßnahmen zum Lärmschutz zu spät und nicht ausreichend

Das jüngst von Ministerpräsident Bouffier vorgestellte Maßnahmenpaket zum Lärmschutz hat die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann als „zu spät und nicht ausreichend“ bewertet. „Alle notwendigen Maßnahmen waren im Grundsatz schon im Mediationsergebnis angelegt und hätten parallel zum Ausbau umgesetzt werden müssen. Die Regierung hat erst reagiert, nachdem das Kind längst in den Brunnen gefallen ist“, so Hofmann weiter.

Die SPD-Politikerin und rechtspolitische Sprecherin ihrer Fraktion kritisierte insbesondere die fehlende Bereitschaft der Landesregierung, die Revision beim Bundesverwaltungsgericht und damit die Klage auf die Zulassung von 17 Nachtflügen zurückzunehmen. „Die Zulassung von 17 Nachtflügen war der zentrale Vertrauensbruch und deshalb ist die Rücknahme der Revision eine Grundvoraussetzung, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.“

Weiter bemängelte Hofmann, dass es keine Vorschläge zur weiteren Entlastung der Tagesrandstunden gebe und das Thema Lärmobergrenzen ausgeklammert worden sei.

Schließlich seien die Äußerungen des Frankfurter Kämmerers Uwe Becker zum Engagement Frankfurts für den Lärmschutz „wachsweich“. „Offen bleibt, in welchem finanziellen Umfang Frankfurt Lärmschutz finanzieren will, offen bleibt, wer von einem solchen Programm profitieren könnte. Frankfurt bezieht keine Position“, so Hofmann kritisch.

Im Hinblick auf die angekündigten Maßnahmen zum aktiven und passiven Schallschutz sagte die Abgeordnete, dass ihre Fraktion schon seit langem umfassende Vorschläge zum Schutz der Bevölkerung vorgestellt habe. Die Landesregierung schließe sich jetzt endlich den Vorschlägen der SPD, das Casa-Programm als „Casa II“ im Volumen und regional auszuweiten sowie ein Sonderprogramm für soziale Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Altenwohn- und Pflegeeinrichtungen aufzusetzen, an. Allerdings bestünden erhebliche Zweifel daran, dass das Maßnahmenpaket für den passiven Schallschutz tatsächlich 335 Millionen Euro umfasse. „Hier 150 Millionen Euro Darlehen einzurechnen, sieht nach Etikettenschwindel aus. Offenbar geht es dabei vor allem darum, das Paket möglichst umfangreich aussehen zu lassen. Die SPD wird das weitere Vorgehen kritisch beleuchten“, so Hofmann abschließend.