Die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann hat angesichts des drohenden Ärztemangels in Hessen eine stärkere regionale Verantwortung gefordert. Wir müssen die regionale und kommunale Verantwortung für die medizinische Versorgung stärken, wenn wir dauerhaft die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen wollen", betonte die SPD-Politikerin.
Die Abgeordnete verwies darauf, dass es bis zum heutigen Zeitpunkt faktisch keine Versorgungsplanung gäbe. Nach Schwarz/Gelb hätte Versorgungsplanung nur bedeutet, weitere Ärzteniederlassung zu verhindern, damit die bestehenden Praxen keine Konkurrenz bekämen. In Zukunft müsse man aber dafür sorgen, dass keine Lücken entstehen. Dafür sei noch niemand gerüstet. Hofmann kritisierte die Landesregierung, die sich der Aufgabe nur unzureichend stelle: Der sogenannte Hessenpakt ist kaum das Papier wert, auf dem er steht. Nach drei Jahren Beratungen der Landesregierung sind kaum konkrete Projekte entstanden und alle wichtigen Fragen ausgeklammert worden. Es reicht nicht, ein paar Praxisverkäufe pro Jahr mit Steuergeld zu subventionieren", so Hofmann.
Die Abgeordnete forderte, dass Bund und Land die Versorgungsorganisation endlich stärker in regionale Hände geben müssten. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Nahverkehr und andere öffentliche Versorgung werden bestens durch die regionale öffentliche Hand organisiert. Die SPD-Politikerin bedauerte, dass die kassenärztliche Selbstverwaltung gerade den ärztlichen Notdienst zunehmend aus der Fläche abziehe. Es kann nicht sein, dass dann der öffentliche Rettungsdienst einspringen muss, wenn die Selbstverwaltung versagt. Auch deshalb ist eine stärke Regionalisierung nötig, so Hofmann abschließend.