Als eine besondere Form der Autosuggestion bezeichnet die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann die jüngste Aussage von Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann, dass der sprunghafte Anstieg der Studierendenzahlen alle überrascht habe und dass damit nicht zu rechnen gewesen sei.
Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Hochschulen weisen schon seit Jahren auf die Problematik der Doppeljahrgänge durch Schulzeitverkürzung, Abschaffung der Wehrpflicht sowie eine deutlich gestiegene Studierwilligkeit der jungen Leute hin. Die SPD hat deswegen im Frühjahr 2010 ein Konzept zur Kapazitätserweiterung der hessischen Hochschulen im Landtag vorgelegt dies wurde aber von CDU und FDP abgelehnt, so die SPD-Politikerin.
Alle weiteren direkten Verbesserungen für die Lehre, mit denen sich die Ministerin jetzt brüstet, sind entweder ganz maßgeblich auf Bundesmittel zurück zu führen so wie beim Hochschulpakt 2020. Zudem hatte eine Mehrheit unter rot-grüner Führung im Jahr 2008 die Studiengebühren abgeschafft und an ihrer Stelle 92 Mio. Euro zusätzlich für die Hochschulen beschlossen. Diese Maßnahmen sind alle gut und richtig, aber mit der amtierenden Landesregierung hat das nichts zu tun, stellte Hofmann klar.
Heute stünden den Hochschulen pro Studierendem weniger Mittel zur Verfügung. Die SPD dringt daher darauf, dass die Unterstützung der Hochschulen deutlich ausgeweitet wird. Denn schon heute ist neben den aktuellen Herausforderungen absehbar, dass sich in wenigen Jahren der Druck auf die Master-Studiengänge erhöhen wird, ohne dass zugleich die Zahl der Studienanfänger zurückgeht. Dem müssen wir heute vorbeugen und die Weichen richtig stellen, so Hofmann abschließend.