Oberste Etagen der hessischen Ministerien sind frauenfreie Zonen

In den hessischen Ministerien sind weibliche Führungskräfte weiterhin kaum repräsentiert. „In den klassischen Ressorts wie Innen, Finanzen oder Wirtschaft sind die Führungsebenen frauenfreie Zonen,“ kritisierte die rechtspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann die Antwort des Sozialministers auf eine Kleine Anfrage ihrer Landtagskollegin Gnadl zur Entwicklung des Frauenanteils an den Beschäftigten des Landes (Drucksache 18/5919).

„In den hessischen Ministerien sind von insgesamt 57 Abteilungsleitungen gerade einmal sieben von Frauen besetzt. Hier hat es in den letzten fünf Jahren keine Verbesserungen gegeben“, so Hofmann weiter. Frauenförderung sei für die amtierende Landesregierung offenkundig kein Thema. „Wir registrieren, dass der Frauenanteil im höheren Dienst steigt, es gibt mehr Beamtinnen und auch mehr weibliche Angestellte in diesem Sektor. Doch wenn es um die Spitze geht, wird offenkundig weiterhin den Männern der Vorzug gegeben. In keinem Ministerium gibt es mehr als zwei Abteilungsleiterinnen, in der Staatskanzlei ist auf dieser Ebene eine Frau“, stellte die SPD-Politikerin fest.

Auch bei den Unternehmen, an denen das Land beteiligt sei, sei der Frauenanteil in den Führungsebenen nicht besser. „Das Land muss hier stärker Einfluss nehmen“, forderte die Abgeordnete. Es könne nicht hingenommen werden, dass in diesen Unternehmen der Anteil der Frauen in Führungsfunktionen bei 5% bis gut 10% liege. „Diese Situation wird sich nicht von alleine ändern, wir brauchen klare Regelungen, wie wir kontinuierlich den Frauenanteil in Führungsfunktionen anheben werden. Mit bloßen Absichtserklärungen ist nichts zu erreichen, damit schreibt man den jetzigen unbefriedigenden Zustand fort“, so Hofmann.