Aktionsprogramm gegen Obdachlosigkeit notwendig

"Obdachlosigkeit darf nicht weiter hingenommen werden – hier besteht dringender Handlungsbedarf", forderte die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann anlässlich der kürzlichen Veröffentlichung der Liga der freien Wohlfahrtspflege Hessen zur zunehmenden Wohnungslosigkeit, vor allem junger Menschen in Hessen.

Hofmann bedankte sich für das Engagement der Liga in dieser Frage. Sie kritisierte, dass der sogenannte Landesozialbericht der Landesregierung das Thema auf einer halben Seite abhandle, ohne jede Handlungsempfehlung. "Der Verlust der Wohnung und Obdachlosigkeit ist für die Betroffenen eine Katastrophe. Dagegen kann eine halbe von über 500 Seiten nicht als Zeichen besonderen Engagements des Landes in dieser Frage verstanden werden", so die SPD-Politikerin.

Bereits im Juni hatte die SPD einen umfangreichen Fragenkatalog (LT-Drs. 18/5830) zur Obdachlosigkeit in Hessen an die Landesregierung geschickt. "Angesichts der aktuellen Erkenntnisse aus der Wohnungslosenhilfe der Ligaverbände sind landesweite Daten dringend nötig", so die Abgeordnete. Allerdings genüge es sicher nicht, wenn die Regierung bloß Daten erheben würde.

Hofmann forderte deshalb, dass endlich ein Landesprogramm gegen Obdachlosigkeit in Hessen umgesetzt werde. Dieses solle insbesondere die Forderung der Liga nach abgestimmten und passgenauen Angeboten insbesondere der Jugend- und der Wohnungslosenhilfe aufnehmen. Dazu gehöre auch verfügbarer Wohnraum, gerade im Ballungsraum. "Der gescheiterte Versuch, mit der Nassauischen Heimstätte massenhaft landeseigene Wohnungen zu verramschen, war hier ein absolut falsches Signal", betonte Hofmann. Erforderlich seien zudem Hilfen, damit die Betroffenen wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können sowie Unterstützung bei der sozialen Integration, so die Abgeordnete abschließend.