Bedürfnisse älterer Menschen auf dem Land müssen ernst genommen werden

Mit Blick auf das Positionspapier „Altersgerechter Umbau auf dem Land“ ihrer Fraktion hat die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann betont, dass die Politik die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen auf dem Land stärker in den Fokus nehmen muss. „Gerade für diejenigen, deren Mobilität eingeschränkt ist, muss das Leben auf dem Land leichter gemacht werden“, forderte die SPD-Politikerin.

„Die älteren Menschen, die auf dem Land leben, wohnen in der Regel gerne dort, es ist ihre Heimat. Es wird jedoch immer schwieriger, weil sich auch auf dem Land die Familienstrukturen verändern und junge Menschen wegziehen. Die Versorgung mit den Dingen des täglichen Lebens, mit Gesundheitsdienstleistungen, dem öffentlichen Personennahverkehr und vielem andere mehr sind in Gefahr, denn die zurückgehende Zahl der Menschen macht diese Einrichtungen weniger rentabel“, so Hofmann.

Zur Lösung dieser Probleme gebe es keine Patentrezepte, die auf alle ländlichen Räume in Hessen passe. „Was wir brauchen ist ein Rahmenkonzept, das genügend Flexibilität lässt, um vor Ort passende Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Wir haben dabei auch im Blick, dass Maßnahmen, die der älteren Bevölkerung nutzen, in der Regel auch für jüngere Menschen von Vorteil sind“, so die Politikerin.

In Anlehnung an die „soziale Aufrüstung des Dorfes“, die unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Georg August Zinn ins Leben gerufen wurde, forderte Hofmann eine neue Initiative, einen neuen Hessenplan. „Wir brauchen heute aber nicht in erster Linie bauliche Maßnahmen, sondern wir brauchen eine Belebung vorhandener Bauten wie etwa der Dorfgemeinschaftshäuser. Wir müssen soziale Prozesse in Gang bringen, auch durch bürgerschaftliches Engagement, das durch Hauptamtliche unterstützt wird“, schilderte Hofmann ihre Erfahrungen vor Ort als Weiterstädter Stadtverordnete.

Die SPD-Landtagsfraktion stelle mit dem Konzeptpapier „Altersgerechter Umbau auf dem Land“ einen umfassenden Lösungsentwurf vor, der den Bedürfnissen der älteren Generation auf dem Land gerecht werde. „Wir haben dabei ausdrücklich im Blick, dass der größere Teil der älteren Menschen auf dem Land weiblich ist und ganz andere Probleme hat als Männer. Frauen in dieser Altersgruppe haben beispielsweise weniger oft einen Führerschein. Daraus folgt, dass sie weniger mobil sind, wenn der Laden im Dorf nicht mehr da ist. Dem und weiteren Unterschieden müsse bei den zukünftigen Planungen Rechnung getragen werden“, sagte Hofmann abschließend.