Erhaltung der Waldflächen im Hessischen Ried

Herr Präsident,

meine Damen und Herren,

der Zustand des Waldes im Hessischen Ried (ist in der Tat) mehr als besorgniserregend.

So liegt der Anteil abgestorbener Bäume im Rhein-Main-Gebiet viermal so hoch wie im hessischen Durchschnitt! Die Kronenlichtung – 30.000 ha Wald sind konkret betroffen! – bei alten Buchen ist ein Anstieg von 28% auf 38%.

Fakt ist, dass auch der Wald im Hessischen Ried in den letzten Jahren und Jahrzenten auch durch den Klimawandel oder die Maikäferplage, die Zerschneidung des Waldes, hohe Emissionsbelastungen wie z.B. den CO2 Ausstoß Schaden genommen hat.

Die Landesregierung unternimmt seit Jahren viel zu wenige Anstrengungen, um das Waldsterben zu verhindern.

So stellen Sie sich gegen Umweltzonen, Ihnen fehlt die Konsequenz beim Klimaschutz und der Reduktion der Luftschadstoffbelastung!

Zutreffend ist, dass auch niedrige Grundwasserstände für den Wald im Hessischen Ried problematisch sind. Das haben nicht zuletzt Untersuchungen der Nordwestdeutschen Versuchsanstalt gezeigt.

Es ist zutreffend, dass fortgesetzte und neu zugelassene Grundwasserförderung und die damit erzeugten Grundwasserbestände das Waldökosystem gefährden können und den Erhaltungszielen von Natura 2000 widersprechen können.

Es ist allerdings zu einfach, zu glauben, man könne mit einer Reduktion der Wasserentnahme alle Probleme lösen. Auch die Wiederaufspiegelung der Grundwasserstände durch Infiltration ist sensibel anzugehen.

Im Hessischen Ried kollidieren viele, unterschiedliche Nutzungsinteressen wie z.B. die der Landwirtschaft, die Trinkwasserversorgung im Ballungsraum Rhein-Main, des Natur- und Forst- sowie Wasserschutzes bzw. der Haus- und Grundstückseigentümer. Wer die Grundwassersituation im Hessischen Ried kennt, weiß dass sich hohe Grundwasserbestände in periodischen Abständen auch mit niedrigen abwechseln und viele Hauseigentümer einst von Setzrissschäden, dann von Vernässungsschäden betroffen waren und auch in Zukunft bei nicht sachgerechter Grundwasserentnahme, bzw. Infiltrierung betroffen sein können.

Im Jahr 2007 bereits hat die Hessische Landesregierung eine teure Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die lokale Grundwasserstandsanhebungen in ausgesuchten Waldbereichen untersuchen sollte.

Die Ergebnisse dieser Studie sind bis zum heutigen Tage nicht veröffentlicht worden!

„Ein Schelm der böses dabei denkt!“ Aber vielleicht liegt es ja „einfach“ an der Tatsache, dass für eine entsprechende Maßnahme, die ca. 5400 ha Wald umfassen würde, alleine 100 (!) Mio. € Investitionskosten, ohne die jährliche Betriebskosten i. H. v. 10. Mio. € betragen würde?!

Wenn man dieses Konzept umsetzen würde, ist mithin völlig unklar, wer diese Kosten tragen soll: Die Wasserversorger, die Bürger über den Wasserpreis, die betroffenen Kommunen?

„Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis, nach diesem Motto soll nun ein „Runder Tisch“ eingerichtet werden – bis Oktober ein Bericht über Möglichkeiten und Konzepte zur Lösung der Grundwasserproblematik im Hessischen Ried erstellt werden. Reichlich spät für einen Wald im Hessischen Ried, dessen Zustand seit Jahren Auflösungserscheinungen hat und für unser aller Leben von zentraler Bedeutung ist!