Als eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Aufgaben bezeichnete die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann (SPD) die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Hinblick auf den Ausbau der U-3-Betreuung. Wer sich aber die Unterstützung der Landesregierung beim Ausbaus der U-3 Plätze betrachtet, kann nur mit dem Kopf schütteln, erklärte die Abgeordnete weiter.
Nachdem die Landesregierung das Thema jahrelang habe schleifen lassen, versuche sie plötzlich mit einem Investitionsprogramm alles zu richten. Dabei sei das Bauprogramm mit noch nicht beschlossenen Mitteln für das Jahr 2013 angekündigt worden. Gleichzeitig werde das Problem der Betriebskosten verschleiert. Diese würden von den Kommunen aus Eigenmitteln und aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs getragen. Um die eigene Bilanz zu schönen würden die Mittel des kommunalen Finanzausgleichs jedoch zu den Landesmitteln hinzugezählt.
Noch innerhalb des Krippengipfels von 2007 sei von einer Drittelfinanzierung zwischen Bund, Ländern und Kommunen gesprochen worden. Das Land Hessen kann sich also nicht aus seiner Verantwortung gegenüber den Kommunen herausreden. Die selbstverschuldeten Versäumnisse der Vergangenheit müssen jetzt nachgeholt werden, erklärte Hofmann. Sie widerspricht damit anderslautenden Stellungnahmen die versuchten das vermeintlich große Engagement der Landesregierung herauszustellen.
In diesem Zusammenhang kritisierte Hofmann außerdem das in Berlin geplante Betreuungsgeld scharf: Diese Gelder werden zum Ausbau der U-3 Betreuung benötigt. Denn nur, wenn ausreichend Plätze zur Verfügung stehen, haben die Eltern auch eine echte Wahl. Die Landesregierung ist also auch in Berlin gefordert, erklärte Hofmann abschließend.