Wie in den letzten Tagen bekannt wurde, plant die Landesregierung ein weiteres Mal eine Veränderung zu Lasten der Referendare, sagte die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann. So sollen die Anrechnungsstunden von 6,4 auf 8 steigen. Noch in 2008 betrug der Anrechnungsfaktor lediglich 4,8 Stunden. Im Ergebnis bedeutet dies für ausbildende Schulen, dass sie bei der Lehrerzuweisung für jeden Referendar wöchentlich weitere 1,6 Stunden abgezogen bekommen. Damit reduziere sich die Unterrichtsversorgung und die Zeit, die für die Ausbildung der Lehrkräfte zur Verfügung stehe, so Hofmann weiter.
Bei 4.800 Referendaren entspreche dies einer faktischen Kürzung der Zuweisung an die Ausbildungsschulen um 7.680 Stunden. Dies bedeute, dass rund 300 Lehrerstellen eingespart werden. Umgerechnet in Mittel entspreche dies rund 17,5 Mio. Euro Kürzung im Jahr, erläuterte Hofmann.
Referendare bedürfen der Betreuung von ausbildenden Schulen und dürfen nicht in immer größerem Maß als vollwertige Lehrer angerechnet werden, kritisierte die Abgeordnete. Auch bedeute der häufige Wechsel von Referendaren weniger Kontinuität an den Schulen. Seit den Haushaltsberatungen im vergangenen Herbst wissen wir, dass die Landesregierung die Lehrerbildung zum Steinbruch im Kultusressort erklärt hat. Erst wurden Referendar- und Ausbilderstellen gestrichen und nun wird auf versteckte Art erneut die Axt angelegt. Das ist fatal, weil damit das Fundament für eine qualitativ hochwertige Lehrerbildung erschüttert wird, beanstandete die SPD-Abgeordnete.
Wir fordern die Landesregierung dringend auf, im Interesse der ausbildenden Schulen, der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst und letztendlich im Interesse der Kinder die Qualität der schulischen Bildung in Hessen nicht weiter zu gefährden und diese Pläne fallen zu lassen, so Hofmann abschließend.