Nichts Neues aus der Unternehmenswelt

Zum aktuellen DIW-Managerinnen-Barometer bemerkte die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann: Jedes Jahr erhalten wir durch Studien die gleichen ernüchternden Ergebnisse: Die Vorstände der Top-200-Unternehmen in Deutschland sind reine Männerveranstaltungen.“ Auch 2011 habe sich die Erwartung, dass mehr Frauen in Deutschland in die Vorstände von Unternehmen berufen werden, nicht erfüllt. Nach den Zahlen des DIW wurden von den insgesamt 942 Vorstandsposten gerade einmal 28 von Frauen eingenommen.

Der Anteil von mageren drei Prozent deute nicht ansatzweise darauf hin, dass der Kuschelkurs von Bundesfrauenministerin Schröder mit der Wirtschaft auf absehbare Zeit in irgendeiner Weise die Chancenungleichheit zwischen Männern und Frauen in Führungsgremien beseitige, kritisierte die SPD-Politikerin. „Wenn die Bundesregierung weiter auf Freiwilligkeit setzt, bleibt die Gleichberechtigung der Frau in dieser Hinsicht noch viele Jahre auf der Strecke“, urteilte Hofmann.

Dass der Frauenanteil in den Aufsichtsräten leicht um 1,3 Prozent auf 11,9 Prozent gestiegen sei, sei kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Nach wie vor seien über zwei Drittel der Frauen Arbeitnehmervertreterinnen, die aufgrund von Mitbestimmungsregelungen dem Gremium angehören. Die Kapitalseite sei nach wie vor gefordert, mehr Frauen zu entsenden, so die Abgeordnete.

Die Bundesregierung müsse das Flexi-Quoten-Modell von Frau Schröder begraben und sich für echte Frauenquoten in Aufsichtsräten und Vorständen einsetzen, wie es sie in anderen europäischen Ländern längst gebe. Sie begrüße zwar die fraktionsübergreifende „Berliner Erklärung“ vom Dezember 2011, reine Absichtserklärungen und Willensbekundungen reichten aber nicht. „Klare gesetzliche Regelungen und verbindliche Frauenquoten seien unerlässlich“, unterstrich Hofmann abschließend.