Lehrkräftemangel an der Anna-Freud-Schule

Die Anna-Freud-Schule (AFS) in Weiterstadt ist eine Förderschule und hat bereits seit August Bedarf an einer Lehrerstelle. Eine ursprünglich für eine tarifgebundene Stelle vorgesehene Lehrkraft hatte sich umorientiert. Zurzeit befindet sich die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann (SPD) im Austausch mit der Schulleitung, Vertretern der Elternschaft und dem staatlichen Schulamt, um sich mit ihnen für eine schnellstmögliche Besetzung der Stelle einzusetzen. „Bisher ist es nicht gelungen eine geeignete Lehrkraft sowohl aus dem Grundschul- als auch dem Förderschulbereich zu finden, weil einfach keine ausgebildeten Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Mit mangelhaften Investitionen in die Lehrerbildung spart die Landesregierung daher am falschen Ende“, so Hofmann weiter.

Anlässlich des Personalmangels an der AFS in Weiterstadt kritisierte Hofmann die Bildungspolitik der Landesregierung. „Noch vor drei Jahren wurde in einem interfraktionellen Antrag von CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen eine Erhöhung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst von 4700 um 650 pro Jahr beschlossen. Mit den Einsparplänen der Landesregierung fallen wir sogar hinter die Zahlen aus 2008 zurück. Ausbaden müssen das die Schulen und Kinder vor Ort – wie man in Weiterstadt sieht“ kritisierte Hofmann.

Zwar hat die hessische Landesregierung die vorgesehenen Streichungen der 1.000 Referendarstellen zurückgenommen, doch auf welche Kosten ist bislang unklar. Hofmann vermutet, dass dies wohl die Ausbilder und die Referendarausbildung ausbaden dürften, was eine qualitativ hochwertige Ausbildung nur schwer möglich erscheinen lasse. Sie fordert daher Klarheit darüber, wie die Finanzierung einer guten Lehrerbildung sicher gestellt wird.

Eine qualitativ hochwertige Ausbildung der Lehrkräfte in Hessen sei nämlich die Grundlage für den Lernerfolg der Kinder in Hessen. Daher habe die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag ein Eckpunktepapier zur Reform der Lehrerbildung in den Landtag eingebracht und zur Diskussion gestellt. Darin fordere die SPD einen stärkeren Praxisbezug, eine Ausweitung der didaktischen, pädagogischen und diagnostischen Fähigkeiten sowie der berufsbegleitenden Fortbildung im Lehramt. „Wir müssen sowohl den akuten Personalmangel beheben, als auch darüber nachdenken, wie wir zukünftig eine qualitativ hochwertige Lehrerausbildung ausgestalten wollen“, führte Hofmann abschließend aus.