Die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann kritisiert die Kürzung bei der Fachberatung, die die Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und Grundschulen vorantreiben soll. "Dem reibungslosen Übergang von der Kita in die Grundschule kommt entscheidende Bedeutung zu. Der beste Bildungs- und Erziehungsplan nutzt nichts, wenn Informationen verloren gehen, weil die Institutionen nicht richtig zusammen arbeiten", unterstrich die SPD-Politikerin. Deshalb sei es unverständlich, dass das Kultusministerium die Wochenstundenzahl der Kooperationslehrkräfte in der Fachberatung von 28 Stunden auf 12 Stunden pro Schulamtsbezirk und damit auf weniger als die Hälfte einer Lehrerstelle kürze. Als Begründung werde die steigende Zahl der so genannten Tandems angeführt.
Der Bildungs- und Erziehungsplan sieht vor, dass Kindertagesstätte und Grundschule beim Übergang des Kindes intensiv zusammen arbeiten. Dazu müssen jeweils so genannte Tandems gebildet werden, die aus mindestens einer Grundschulleitung und einer Kindertagesstättenleitung bestehen. Nur wenn diese Voraussetzung gegeben ist, können die betroffenen Lehr- und Erziehungskräfte an den entsprechenden Weiterbildungen teilnehmen. Laut Internetauftritt der Landesregierung zum Bildungs- und Erziehungsplan soll auch die Fachberatung, also die Kooperationslehrkräfte, gemeinsam mit dem Tandem an der Weiterbildung teilnehmen.
"Wir haben in Hessen laut Statistischem Landesamt 1.189 Grundschulen. Davon haben – wie die Kultusministerin in der Antwort auf parlamentarische Anfrage der SPD ausgeführt hat – 1.036 eine Kooperationsbeziehung. Lediglich 479 haben feste Tandems gebildet. Jetzt den Personalbestand für die Einführung der Tandems abzubauen bedeutet, das Ausbautempo zu verlangsamen. Das kann nicht im Sinne der flächendeckenden Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplans sein", kritisierte Hofmann.
"Wenn die Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplan nach Aussage der Landesregierung eine so große Bedeutung hat, darf jetzt die Zahl der Fachberaterinnen und -Fachberater nicht zurückgefahren werden. Wir haben noch viel zu wenige Tandems, von daher kann der Bildungs- und Erziehungsplan noch nicht flächendeckend eingeführt sein. Hier widerspricht sich die Landesregierung selbst", stellte Hofmann abschließend fest. Sie kündigte an, dass ihre Fraktion das Thema in den parlamentarischen Beratungen weiter verfolgen werde.