Die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann kritisiert den hessischen Sozialminister Grüttner der auch nach zwei Jahren im Amt Antworten auf bestehende Missstände schuldig bleibe. Ein Ärztemangel in sozialen Brennpunkten existiert seit Jahren, doch das scheint nicht zu interessieren, so Hofmann. Zudem liege wie alle Experten feststellen derzeit durchaus kein Mangel an Ärzten vor, sondern erfolge eine falsche Zulassung. Wenn Herrn Grüttner nicht mehr einfällt als den Ärzten die Gehälter zu erhöhen, während er bei der Ausbildung von Jugendlichen massiv kürzt, dann hat er sein Amt falsch verstanden, betonte Hofmann.
Insgesamt bliebe das Land eigene Vorschläge weitgehend schuldig. Wir brauchen eine regionale Bedarfsfestlegung, keine Konferenz für Flächen mit über 100 km Ausdehnung, erklärte die Abgeordnete. In der so genannten regionalen Gesundheitskonferenz könne eine vernünftige lokale Hausarztversorgung nicht erfolgen. Zudem bräuchte eine solche Konferenz Kompetenzen und die Verfügungsmöglichkeit über einen Teil des Krankenkassenbudgets.
In der Krankenhausplanung, die dringend mit der ambulanten Versorgung zu verzahnen sei und in der Frage Aus- und Weiterbildung der Ärzte bleibe der Minister besonders leise. Dabei kann hier das Land entscheiden: Es finanziert und strukturiert die Medizinerausbildung an den Hochschulen und es entscheidet durch das Heilberufegesetz über Fort- und Weiterbildung der Ärzte, so Hofmann.
Wir müssen neben einer regionalen Gesundheitsplanung etwa im Krankenhausgesetz verbindlich regeln, dass in Hessen genug Allgemeinmediziner ausgebildet werden. Kommunale und gemeinnützige Krankenhäuser müssten angehalten werden, sich beispielsweise durch Medizinische Versorgungszentren an der ambulanten Versorgung zu beteiligen gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten vor Ort. So könnten auch Fragen der Notfallversorgung sehr viel einfacher geregelt werden, so Hofmann abschließend.