Die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann hat das Lamentieren der Landesregierung über den Fachkräftemangel als "scheinheilig" bezeichnet. "Wer das Ausbildungsbudget in erheblichem Umfang kürzt, hat in meinen Augen jedes Recht verwirkt, über Fachkräftemangel zu wehklagen", betonte die SPD-Politikerin.
"Dass wir aufgrund der demografischen Entwicklung ein Fachkräfteproblem bekommen werden, war lange genug bekannt, ohne dass entsprechend gehandelt wurde", so Hofmann weiter. "Wir jedenfalls haben immer wieder dazu aufgefordert, über den aktuellen Bedarf hinaus auszubilden. Dass dies nicht geschehen ist, rächt sich jetzt."
Vorbildlich habe sich das Handwerk verhalten, so die Abgeordnete, während in anderen Bereichen die Entwicklung verschlafen worden sei. "Im Handwerk wird seit Jahren Vorbildliches in punkto Ausbildung geleistet. Und das obwohl viele der Ausgebildeten nicht im Handwerk bleiben, sondern eine andere Perspektive suchen und auch finden", sagte Hofmann.
Darüber hinaus kritisierte sie, dass die Landesregierung aus CDU und FDP es zulasse, dass ihre Parteifreunde in Berlin die Arbeitsmarktpolitik als Sparbüchse benutzten. "Wir haben erhebliche Einschnitte bei den Eingliederungsmitteln für Arbeitslose zu verzeichnen, die Förderung und Qualifizierung geht gravierend zurück. Gegenüber dem Vorjahr sind die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen um über 20 Prozent zurückgegangen."
Die SPD-Abgeordnete forderte die Landesregierung auf, endlich effektive Ausbildungs- und Arbeitsmarktpolitik zu betreiben. "Wer Fachkräfte will, muss sie ausbilden. Kürzungen in diesem Bereich sind der falsche Weg, das muss endlich auch diese Landesregierung erkennen", so Hofmann abschließend.