Mit den Worten "Frauen verdienen mehr" hat die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann anlässlich des heutigen Equal-Pay-Days auf die weit auseinander klaffende Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern aufmerksam gemacht.
"Seit Jahren liegt der durchschnittliche Bruttostundenlohn von Frauen in Deutschland unverändert 23 Prozent unter dem der Männer – damit ist Deutschland auf EU-Ebene eines der traurigen Schlusslichter", betonte die SPD-Politikerin. Auch die Tatsache, dass Frauen häufig einer Teilzeitbeschäftigung nachgingen, trage erheblich zu den gravierenden Lohnunterschieden bei. Schließlich erhalten Teilzeitbeschäftigte im Durchschnitt einen 4,27 Euro niedrigeren Stundenlohn als Vollzeitbeschäftigte. In unserer modernen Gesellschaft müsse es daher gelten, endlich das Prinzip "Gleiches Geld für gleiche Arbeit" durchzusetzen und Niedriglöhne für Frauen zu bekämpfen.
Artikel 3 des Grundgesetzes garantiere die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Das beziehe sich vor allem auf das Berufsleben und die Arbeitsleistung von Frauen. Der Grundsatz der gleichen Entlohnung sei bereits mit dem EG-Vertrag von 1957 eingeführt worden. Mit Unterzeichnung des Amsterdamer Vertrages von 1997 verpflichte sich Deutschland, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Handlungsfeldern zu fördern. Dennoch müssten Frauen im 21. Jahrhundert dafür kämpfen, das gleiche Entgelt wie ihre männlichen Kollegen zu bekommen, so die Rechtspolitikerin Hofmann weiter.
"Gleichberechtigung, die nur auf dem Papier existiert und in der Praxis nicht durchgesetzt wird, weil es an entsprechenden Instrumenten fehlt, ist wertlos. Wir brauchen ein verbindlich geltendes Entgeltgleichheitsgesetz, wie es aktuell die SPD-Bundestagsfraktion fordert", unterstrich Hofmann. Ohne rechtliche Kontrollmechanismen sei eine tatsächliche Umsetzung der Gleichbezahlung von Frauen und Männern nicht zu gewährleisen, so die Abgeordnete abschließend.