Die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann fordert zu Beginn des neuen Jahres, die Lehrerbildung grundsätzlich zu modernisieren. Nach der "kleinen Reform" des Lehrerbildungsgesetzes, die derzeit von der Landesregierung vorbereitet werde, müssten weitere Schritte vorgenommen werden. "Bei dem Gesetzentwurf, der im Moment beraten wird, geht es nur darum, die gröbsten Fehler bei der zweiten Phase der Lehrerausbildung auszumerzen. Die Punkte sind seit Jahren bekannt und es ist gut, dass nun auch die Landesregierung aus ihrem Dornröschenschlaf aufgewacht ist", betonte Hofmann.
"Dies kann aber nur ein erster Schritt hin zu einer grundsätzlich modernisierten Lehrerbildung sein. Wir müssen schon in der Ausbildung an der Universität mehr Praxisnähe schaffen – künftige Lehrerinnen und Lehrer müssen auf den Arbeitsplatz Schule und das Arbeiten mit den Kindern viel besser vorbereitet werden", sagte die SPD-Politikerin. Dazu gehörten auch erweiterte Kompetenzen in der Diagnostik, der Lernpsychologie und der individualisierten pädagogischen Arbeit.
"Dies lässt sich aus Sicht der SPD auch besser altersbezogen bewerkstelligen, wenn wir uns von der Ausbildung nach Lehrämtern verabschieden und hin zu einer Stufenlehrerausbildung kommen – so wie es auch in fast allen erfolgreichen PISA-Ländern bereits übliche Praxis ist", führte Hofmann aus. "Es muss auch endlich mit der Hierarchie der Lehrämter Schluss gemacht werden – die Ausbildung für die Grundschule ist der Ausbildung für Sekundarstufe I und II gleichwertig. Dies muss auch in Struktur und Dauer der Ausbildung deutlich werden."
Die SPD-Fraktion habe bereits im Jahre 2006 mit dem "Haus der Bildung" ein Konzept zur Neuordnung der Lehrerbildung vorgelegt, das diesen Anforderungen gerecht werde. "Ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr in einen intensiven Dialog aller Fraktionen im Hessischen Landtag und mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft und der Schulpraxis über die dringend notwendige Reform der Lehrerbildung eintreten können", so die Abgeordnete abschließend.