Biblis nicht mehr ans Netz nehmen

Die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann widerspricht der Auffassung der großen deutschen Energiekonzerne, wonach die schwarz-gelbe Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke für alle 17 Anlagen, also auch für Biblis A und B, gelten solle.
"Die beiden hessischen Atommeiler dürfen aus guten Gründen nicht mehr ans Netz gehen?, betont die SPD-Politikerin. "Die Risiken der Atomenergie sind nicht akzeptabel. Auch die Endlagerung ist – weltweit – bis heute ungesichert. Zudem besteht ein großes Risiko bei Angriffen.?
Die beiden Blöcke A und B des südhessischen Atomkraftwerks Biblis gehören zu den ältesten Reaktoren in Deutschland. Ihre Betonhüllen sind dünner als die neueren Atomkraftwerke, es fehlt eine externe Notstandswarte, die bei Unglücken eine Steuerung von außen ermöglicht. Eine Betriebsgenehmigung würden die Atomkraftwerke nach den heute geltenden Standards deshalb gar nicht mehr erhalten, so Hofmann.
"Im Jahr 2000 gab es einen Konsens zwischen Bundesregierung, Energiewirtschaft, Umweltverbänden und Gewerkschaften, in einem geordneten Verfahren aus der Atomkraft auszusteigen. Alle Interessen konnten dabei zusammengebracht werden. Es gibt seit damals keinen Erkenntnisfortschritt, der die damalige Entscheidung, den atomaren Energiepfad zu verlassen, als falsch in Frage stellt. Wir müssen raus aus dieser Hochrisikotechnologie, weil wir sie nicht beherrschen und ihren Müll nicht unseren Kindern vor die Füße kippen dürfen?, so die Abgeordnete abschließend.