Keine „Rolle rückwärts“ bei der Schulsozialarbeit

Die ?stiefmütterliche Behandlung? der Schulsozialarbeit durch Kultusministerin Henzler hat die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag zu einem parlamentarischen Gegenstand gemacht, wie die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann aus der aktuellen Plenarwoche berichtet. ?Wir erleben da gerade die Rolle rückwärts ? die Ankündigungen des früheren Kultusministers Banzer werden von seiner Nachfolgerin einkassiert. Die Schulsozialarbeit droht zum Spielball von Animositäten zwischen Banzer und Henzler zu werden?. sagt die SPD-Politikerin. Die SPD erwarte von der Landesregierung den Ausbau der Schulsozialarbeit und ein tragfähiges Finanzierungskonzept.
Hofmann kritisiert die Landesregierung für ihre Uneinigkeit im Bereich der Schulsozialarbeit. ?Kultusministerin Henzler geht auf klaren Konfrontationskurs zu ihrem Vorgänger und erklärt die Schulsozialarbeit zur alleinigen Angelegenheit der Jugendhilfe ? und schiebt sie damit ab in den Verantwortungsbereich des Sozialministeriums. Herr Banzer wiederum erklärt im Landesjugendhilfeausschuss die Kultusministerin für zuständig. Auf der Strecke bleibt dabei die Schulsozialarbeit, auf der Strecke bleiben die Bemühungen vieler Kreise, die dieser wichtigen Arbeit neuen Schwung verleihen wollen?, so die Abgeordnete.
Hofmann verlangt deshalb von Henzler, sich nicht aus der Verantwortung zu stehlen, sondern die Ankündigungen ihres Vorgängers umzusetzen. ?Jürgen Banzer hatte als geschäftsführender Kultusminister mehrfach eine Drittelfinanzierung der Schulsozialarbeit in Aussicht gestellt ? dabei sollen sich das Land, der Schulträger und die Standortkommune die Kosten teilen. Diese Position unterstützt die SPD-Fraktion nachdrücklich: Die Schulsozialarbeit muss in gemeinsamer Verantwortung von Land und Kommunen geschultert werden?, so Hofmann abschließend.