Landesregierung sieht Fachkräftemangel bei Erziehern tatenlos entgegen

Aus Sicht der Weiterstädter Landtagsabgeordneten Heike Hofmann, zeige die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion zur ErzieherInnen-Ausbildung (DS 18/460) wie halbherzig dem drohenden Fachkräftemangel in den Kindertagesstätten in Hessen vorgebeugt werde.
Zwar hätten die Fachschulen für Sozialpädagogik in den letzten fünf Jahren ihre Ausbildungskapazitäten schrittweise erhöht, so dass die Zahl der Auszubildenden auf 4.981 angestiegen sei. Bei rund 1.300 Absolventen, die die Fachschulen jährlich mit einem Abschluss verließen, aber bei weitem nicht alle direkt in den Beruf einstiegen, reichten diese Kapazitäten ganz offensichtlich nicht, um den geschätzten Bedarf zu decken. ?Denn die Landesregierung selbst sieht einen zusätzlichen Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren von 6.000 bis 8.000 Personen?, so die SPD-Politikerin.
?Es sei auch blauäugig, dem Fachkräftemangel mit gerade einmal 375.000 ? für eine auf drei Jahre angelegte Info- und Werbekampagne zur Gewinnung von Männern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Appellen an Kommunen und Träger der Einrichtungen entgegenzuwirken?, sagte die Abgeordnete.
Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag kritisiere, dass neue Ausbildungsstandorte erst zum Schuljahr 2010/2011 ihre Tätigkeit aufnehmen sollen. ?Hier lässt die Landesregierung in unverantwortlicher Weise wertvolle Zeit verstreichen?, betonte Hofmann. Auch der Hinweis der Landesregierung in ihrer Antwort, die Kommunen und kommunalen Träger der Kindertagesstätten sollten die ?stille Fachkräftereserve? stärker nutzen und den Trend der Teilzeitbeschäftigung umkehren, zeige, dass die Landesregierung die Verantwortung schon jetzt auf andere abzuwälzen versuche, anstatt dem Fachkräftemangel wirkungsvoll vorzubeugen.