"Es ist ermutigend zu sehen, wie viele junge Menschen bereit sind, für bessere Bildung zu streiten", sagte die Weiterstädter Landtagsabgeordnete Heike Hofmann mit Blick auf den Bildungsstreik, an dem sich über 200.000 Schüler und Studierende beteiligt hatten.
?Es zeigt, dass sie die Bedeutung eines guten Bildungssystems für ihre eigene Zukunftsperspektive kennen und nicht hinnehmen wollen, dass ihre Bildungschancen durch fehlende Ressourcen und falsche Strukturentscheidungen zerstört oder verschlechtert werden?, so die SPD-Politikerin weiter.
Eine dieser falschen Weichenstellungen sei weiterhin die Verkürzung der Gymnasialzeit in der Mittelstufe. ?Die berechtigte Kritik an der Verdichtung des Unterrichtstoffs in der Mittelstufe hat sich trotz der Reparaturmaßnahmen der Landesregierung im Jahr 2008 nicht abgeschwächt. Schüler und Schülerinnen wollen Zeit zum Lernen und Zeit, um Gelerntes zu vertiefen, deshalb ist und bleibt das hessische Modell G8 falsch?, so Hofmann. Sie begrüße auch die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen durch eine gute Personalausstattung. Da helfe es auch nicht, gebetsmühlenartig als Regierungspartei zu wiederholen, wie viel zusätzliche Mittel in den vergangen Jahren in den Bildungsbereich gingen. Denn entscheidend sei, wie sich die Situation in den Schulen darstelle und dort fehlten die Lehrkräfte für kleinere Klassen.
?Die SPD-Fraktion sieht die Forderung der Schüler und Schülerinnen, die frühe Selektion in verschiedenen Schulformen aufzuheben, als Motivation, weiter für ihr Konzept längeren gemeinsamen Lernens zu werben?, stellte die Abgeordnete fest. ?Offensichtlich sind die Schüler und Schülerinnen weiter als diese Landesregierung, die jetzt sogar die Bedingungen für die Neugründung von Integrierten Gesamtschulen wieder verschlechtert?, so Hofmann abschließend.