Landesregierung verhindert Schutz der Bevölkerung

Nach einem Bericht des TV-Magazins Frontal 21 hält die Hessische Landesregierung seit Jahren eine Studie unter Verschluss, die bestätigt, dass die beiden Atomkraftwerksblöcke Biblis A und B einem terroristischen Anschlag mit einem gezielten Flugzeugabsturz nicht Stand halten würden. ?Diese Studie, die die Landesregierung selbst in Auftrag gegeben hat, ist offensichtlich derart brisant, dass man in Wiesbaden wohl entschieden hat, den Mantel des Schweigens darüber auszubreiten anstatt zu handeln?, so die Landtagsabgeordnete Heike Hofmann.
Nur drei von 19 deutschen Atommeilern seien gegen die Folgen eines gezielten Flugzeugabsturzes ? wie bei den Anschlägen in New York 2001? gesichert. Spätestens seit den Anschlägen des 11.September 2001 stehe fest, dass auch Atomkraftwerke zu den möglichen Zielen eines terroristischen Anschlages gehörten, so die SPD-Politikerin. Es sei erwiesen, dass der verurteilte Terrorist Motassadeq das Kernkraftwerk Stade besucht und möglicherweise ausgespäht habe.
?Es ist ein Skandal, dass die vom Ministerium als vertraulich eingestufte Studie weiterhin unter Verschluss gehalten und die Öffentlichkeit nicht über das tatsächliche Gefahrenpotenzial in Biblis informiert wird. Nach dem Bericht in ?Frontal 21? muss man zu dem Schluss kommen, dass ein gezielter Flugzeugabsturz auf Biblis verheerende Folgen für die Region hätte. Erschütternd ist dabei, dass angeblich aus technischen und wirtschaftlichen Gründe ein Schutz der Bevölkerung nicht machbar sei?, betonte die Abgeordnete.
Die SPD-Fraktion setze sich nun für eine umfassende Aufklärung ein, vor allem wolle man auch die Offenlegung der unter Verschluss gehaltenen Studie erreichen, so Hofmann abschließend.