Heike Hofmann befürchtet Stagnation an Hessens Schulen

Die Weiterstädter SPD-Landtagsabgeordnete und rechtspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann sieht eine Stagnation in der Schulpolitik der schwarz-gelben Koalition. ?Alte Konzepte in neuen Gewändern? sind die Worte, mit denen sie die Koalitionsvereinbarung von CDU und FDP im Schulbereich beschreibt.
Die angekündigten 2500 neuen Lehrstellen seien ohnehin bereits 1000 Stellen für den Haushalt 2009 von Roland Koch versprochen worden und alleine die zugesagte Reduzierung der Klassengröße mache 1760 zusätzliche Stellen notwendig.
Auch der im Koalitionsvertrag zugesagte Ausbau von Ganztagsschulen sei lediglich für einzelne Klassen einer Schule berücksichtigt. ?Das ist offensichtlich ein weiteres Sparmodell, weil hier der Ressourcenverbrauch deutlich geringer ist?, erklärte Heike Hofmann. Auch an G8 solle es keine weiteren Änderungen geben, obwohl Eltern, Schüler und Lehrerverbände sich für das SPD-Modell einer Verkürzung der Oberstufe ausgesprochen hätten.
Weiterhin hielte die Koalition am gegliederten Schulsystem fest ? inklusive der Hauptschule, die durch sogenannte ?SchuB-Klassen? gestärkt werden solle. Gleichzeitig können Schulen, die Haupt- und Realschulzweig unter einem Dach haben, jedoch beide Bildungsgänge auch gemeinsam unterrichten, sofern sie den unterschiedlichen Abschluss gewährleisten. Dies vermenge Ansätze, die nicht miteinander vereinbar sind, so die SPD-Politikerin.
Zentral für eine Qualitätsverbesserung sei die Erhöhung der Chancengleichheit zwischen den Schulen. Ein Mehr an Autonomie allein würde lediglich Konkurrenz und Wettbewerb zwischen den Schulen stärken, anstatt der Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit. Um Letzteres zu erreichen solle nach Vorstellung der SPD die Lehrerversorgung, statt der bisherigen Zuweisung nach Klassenzahlen, zukünftig anhand der Schülerzahlen und Schülerzusammensetzung vorgenommen werden.
?Insgesamt verfestigt die Koalitionsvereinbarung eine Bildungspolitik, die individuelle Förderung an Defiziten festmacht und Probleme durch Selektion lösen will. Dem Entgegen fördert der Ansatz der Sozialdemokratie alle Kinder mit ihren Stärken und Schwächen. Und für dieses Konzept werde ich mich auch in den kommenden Jahren einsetzen?, erklärte Hofmann abschließend.